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Auto selbst waschen: Das müssen Sie beachten.

Ihr Auto ist verschmutzt und Sie wollen nicht in die Waschanlage fahren? Dann ist es Zeit, zu Schwamm, Putzmittel und Wassereimer zu greifen und das Auto selbst zu waschen. Dabei sollten Sie beachten: Das Waschen von Autos auf Privatgrundstücken ist nicht immer erlaubt und unterliegt rechtlichen Regelungen und Gesetzen. In unserem Artikel erfahren Sie alles über die Rechtsgrundlage und erhalten wertvolle Tipps rund um die richtige Autopflege beim Waschen.

Rechtsgrundlage

Zunächst werfen wir einen Blick auf die rechtlichen Aspekte.

Die Fahrzeugwäsche auf öffentlichem Grund wie Straßen oder Ähnlichem ist unzulässig. Sollten Sie Ihr Auto auf einem öffentlichen Grund waschen, verstoßen Sie gegen kommunale Satzungen und darüber hinaus auch gegen die Straßenverkehrsordnung. Die StVO regelt, dass Straßen weder beschmutzt noch benetzt werden dürfen, da dadurch der (öffentliche) Verkehr beeinträchtigt und sogar gefährdet werden kann. Beispielweise wenn bei niedrigen Temperaturen das auf die Straße gespülte Waschwasser gefriert.

Deshalb sollten Sie Ihr Fahrzeug ausschließlich auf Ihrem Privatgrundstück waschen. Doch auch hier bestehen gewisse gesetzliche Regelungen. Das Waschen eines Autos ist nämlich nicht auf jedem Privatgrundstück zulässig. Sie dürfen Ihr Auto nur dann auf Ihrem Privatgrundstück reinigen, wenn das entstehende Abwasser nicht in die Kanalisation oder in ein benachbartes Gewässer wie einen Teich oder einen See gelangt. Das Abwasser der Autowäsche muss auf Ihrem Privatgrundstück ablaufen oder versickern.

Außerdem sollten Sie davor die örtliche Satzung checken. Nur wenn die örtliche Satzung das Waschen von Autos auf Privatgrund gestattet, können Sie ihr Auto selbst reinigen. Aber auch unabhängig von der örtlichen Satzung gibt es einige gesetzliche Regelungen, gegen die Sie nicht verstoßen sollten. Dabei besteht zum Beispiel eine Regelung bezüglich der Motorwäsche ihres Autos. Diese ist in jedem Fall untersagt. Darüber hinaus ist das Waschen von Fahrzeugen in Wasserschutzgebieten verboten.

Ist die Fahrzeugwäsche in ihrem Ort zugelassen, dürfen Sie Ihr Auto jedoch ausschließlich mit klarem Wasser reinigen und dabei lediglich Schwämme und Bürsten verwenden. Unter keinen Umständen dürfen Sie Geräte wie einen Dampfstrahler oder Ähnliches hinzuziehen. Außerdem sind chemische Reinigungsmittel ein Tabu. Auch wenn Sie diese Bestimmungen einhalten, sollten Sie sich vorab immer mit der rechtlichen Situation ihrer Gemeinde auseinandersetzten.

Durch die Fahrzeugwäsche sammeln sich Schmutzpartikel wie gelöstes Öl, Ruß und gegebenen Falls auch Reinigungsmittel im Abwasser. Deshalb empfiehlt es sich, die Fahrzeugwäsche auf Eigeninitiative in eigens dafür zugelassenen Waschanlagen oder Waschplätzen durchzuführen. Diese verfügen über ein spezielles Reinigungssystem, welches das Grundwasser und die Umwelt schonen.

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Foto: © Pixabay

Tipps für die eigenhändige Fahrzeugwäsche

Bei der Durchführung der Fahrzeugwäsche sollten Sie unbedingt einige Aspekte beachten. Hierbei können Ihnen die folgenden Schritte behilflich sein.

Außenreinigung

Bei der Fahrzeugwäsche sollten Sie mit der Außenreinigung des Autos beginnen. Am besten arbeiten Sie sich von den groben Aspekten immer weiter zu den feinen und detailreichen vor. Deshalb sollten Sie zunächst grobe Verschmutzungen, beispielsweise durch Blätter, entfernen. Auch andere Verunreinigungen wie Vogelkot oder Insekten gehören dazu. Bei Bedarf können Sie zu speziellen Insektenreinigern greifen. Dafür sprühen Sie die betroffenen Stellen mit diesem ein und spülen ihn nach der angegebenen Einwirkzeit, in der Regel fünf bis zehn Minuten, wieder ab.

Waschen Sie Ihr Auto an einem eigens dafür vorgesehen Platz an einer Waschanlage, können Sie mit einem Hochdruckreiniger arbeiten. Mit diesem lässt sich der Schmutz auf ihrem Fahrzeug ganz einfach wegspülen. Dabei sollten Sie den Mindestabstand von 30 Zentimetern zu Ihrem Auto einhalten. Andernfalls könnten Sie dieses durch den enormen Druck beschädigen. Auch wenn Sie keinen Hochdruckreiniger verwenden können, sollten Sie Ihr Fahrzeug beispielsweise durch das Übergießen von Wasser aus einem Eimer grob reinigen. Dies verhindert, dass sie Ihr Auto im nächsten Schritt durch grobe Schmutzpartikel zerkratzen.

Nun können Sie Ihr Auto waschen. Dafür können Sie spezielle Schwämme oder Bürsten verwenden. Waschen Sie das Auto auf Ihrem privaten Grundstück, sollten Sie dabei lediglich lauwarmes Wasser verwenden. Begeben Sie sich für die Fahrzeugwäsche auf einen extra vorgesehen Platz, können Sie auch Reinigungsmittel wie beispielsweise Autoshampoo hinzuziehen. Haben Sie kein Autoshampoo parat, können Sie auch Haarshampoo oder Spülmittel verwenden. Grundsätzlich ist Autoshampoo jedoch am besten geeignet.

Bei der Handwäsche des Autos sollten Sie Ihr Auto von oben nach unten waschen. Beginnen Sie beim Dach und arbeiten Sie sich nach und nach weiter nach unten. Um an schwer zugängliche Stellen zu gelangen, kann ein sogenannter Waschpinsel hilfreich sein. Dieser ermöglicht Ihnen auch den Schmutz an kniffligen Stellen zu entfernen.

Tipp: Verwenden Sie beim Auswaschen des Lappens oder Schwamms einen Eimer mit Gittereinsatz. Dabei können Sie den Schwamm beim Auswaschen über das Gitter reiben., wodurch er den Dreck verliert und diesen nicht erneut auf dem gesamten Fahrzeug verteilt.

Haben Sie das Auto fertig abgewischt, sollten Sie das restliche Wasser in dem Eimer auf keinen Fall über das Auto schütten. Das Wasser im Eimer enthält den ganzen Schmutz, welchen Sie nicht wieder auf dem Fahrzeug verteilen möchten.

Ist der Lack Ihres Autos vollständig gereinigt, empfiehlt es sich, diesen mit einem Mikrofasertuch oder Fensterleder trocken zu putzen. Dabei sollten Sie vor allem auf die Einstiege Ihres Autos achten. Dort befindet sich meistens Schmutz, welchen Sie nachträglich beim Trockenen entfernen können. Das Abtrocknen des Lacks ist deshalb wichtig, da dadurch keine Wasser- oder Kalkflecken auf dem Auto entstehen.

Haben Sie diese Schritte alle befolgt, sind Sie mit der Außenreinigung des Autos fertig.

Räder und Felgen

Im nächsten Schritt geht es an die Säuberung der Räder und Felgen Ihres Fahrzeugs. Diese sind in der Regel stark von Schmutz befallen, da bei jeder Bremsung Bremsstaub entsteht und sich an den Felgen festsetzt. Hier ist es sinnvoll, an einem Waschplatz grobe Schmutzpartikel durch einen Hochdruckreiniger zu entfernen. Der Vorgang gleicht dem der Außenreinigung, denn nun sollten Sie die Räder und Felgen per Hand, mit Schwämmen und gegebenenfalls Reinigungsmittel reinigen.

Im Gegensatz zur Außenreinigung haben Sie es bei den Rädern und Felgen mit sehr hartnäckigem Schmutz zu tun. Konnten Sie diesen nicht mittels Hochdruckreiniger entfernen, können sie sich gegebenenfalls einen Felgenreiniger zur Hilfe nehmen. Nach der entsprechenden Einwirkzeit sollten Sie diesen gründlich abspülen und nochmals per Schwamm darüberwischen. Dadurch kann jedoch der Schmutz auf der Innenseite der Felgen nicht entfernt werden. Sollte Sie dieser stören, empfiehlt es sich, die Räder des Fahrzeuges vollständig abzumontieren, um sie anschließend auch von der Innenseite zu reinigen. Dabei wird genau wie bei der Außenseite vorgegangen.

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Foto: © Pixabay

Türgummis und Kunststoffleisten

Um Ihr Auto vollständig zu säubern, sollten Sie auch die Gummis der Türen und die Kunststoffleisten reinigen. Bei der Reinigung der Türgummis empfehlen sich spezielle Gummipflegestifte und -mittel. Diese reinigen den jeweilige Gummi nicht nur, sondern pflegen und stärken das Material auch. So wirken Sie dem Reißen und Austrocknen entgegen.

Die Farbe des Kunststoffes können Sie durch bestimmte Kunststoffpflegemittel wieder auffrischen. Dadurch gewinnen die Farben wieder an Intensität und Glanz.

Scheiben

Natürlich sind die Scheiben ein sehr wichtiger Aspekt der Fahrzeugwäsche. Sie zu reinigen, empfiehlt sich nicht nur aus ästhetischer, sondern auch aus funktioneller Sicht. Sind die Scheiben verschmutzt, wird die Sicht beim Fahren beeinträchtigt.

Um die Innen- und Außenscheiben ihres Fahrzeugs zu reinigen, eignen sich Mikrofasertücher. Kann der Schmutz dadurch nicht vollständig bereinigt werden, kann man Spezialentferner für Schmutz an der Scheibe einsetzen.

Innenraum

Natürlich ist auch ein sauberer und gepflegter Innenraum eines Fahrzeugs für dessen Ästhetik und Ihr persönliches Wohlbefinden wichtig. Allein das Saugen im Innenraum lässt Ihr Fahrzeug direkt viel sauberer wirken. Beim Saugen sollten Sie jedoch bei Kunststoffoberflächen vorsichtig sein. Durch das Saugen können Sie auf diesen Kratzer hinterlassen, welche als störend empfunden werden könnten.

Auch die Armaturen werden mit der Zeit schmutzig, weshalb sich eine Reinigung empfiehlt. Dafür eignet sich ein Mikrofasertuch. Verunreinigungen können dadurch abgewischt werden. Auch die Seitenverkleidung aus Stoff können Sie nach dem vorsichtigen Saugen mit einem Tuch abwischen. Dieses sollte jedoch nicht nass sein. Hartnäckigen Schmutz sollten mit einem Nasssauger zu Leibe rücken. Dieser besprüht die beschmutzten Stellen und zieht anschließend die Feuchtigkeit samt Schmutz wieder heraus.

Fazit

Das eigene Auto selbst zu waschen kann zeitaufwändig sein. Begeistert man sich für sein eigenes Auto, kann die Fahrzeugreinigung jedoch auch Spaß machen. Sollten Sie in Betracht ziehen, Ihr Fahrzeug selbst zu waschen und zu reinigen, sollten Sie einige Aspekte beachten, allem voran die rechtlichen Grundlagen. Diese geben Ihnen das Fundament dafür, wie Sie Ihre Fahrzeugwäsche gestalten können.

Prinzipiell empfiehlt es sich, das Waschen des Autos auf eigens dafür vorgesehenen Waschplätzen zu vollziehen. Dadurch können Sie nicht nur (chemische) Reinigungsmittel anwenden, wodurch Sie ein deutlich besseres Ergebnis erzielen werden, sondern schonen dabei auch die Umwelt.

Von Nicolas Jany   |   24.04.2021