Zurück Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag

Mehrwertsteuersenkung beim Autokauf in Deutschland: Von 19% auf 16% MwSt.

© Shutterstock

Viele Branchen spüren die negativen Folgen der Covid19-Krise, so auch der Autohandel. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, hat die deutsche Bundesregierung ein milliardenschweres Konjunkturpaket beschlossen, welches auch der Autobranche zugutekommt: Von 1. Juli bis 31. Dezember 2020 wird die Mehrwertsteuer, unter anderem beim Kauf eines Autos, von 19% auf 16% gesenkt. Hat das positive Auswirkungen auf Auto-Importe von Deutschland nach Österreich? Was gilt es zu beachten? Und können ÖsterreicherInnen davon profitieren? Wir klären auf.

Steuersatz-Basics zur Wiederholung

In Österreich fallen für eine Privatperson bei einem Autokauf 20% MwSt. an, die im Bruttopreis enthalten sind. In Deutschland sind es hingegen nur 19% bzw. bis Ende 2020 sogar nur 16% MwSt. die anfallen. Dieser Steuersatz gilt unter gewissen Voraussetzungen auch für ÖsterreicherInnen, die ein Auto in Deutschland kaufen und nach Österreich importieren.

In Summe macht das aktuell eine MwSt.-Ersparnis von 4%. Aber Vorsicht! Dabei gilt es folgende Punkte zu beachten:

  1. Die 4% spart man nur dann, wenn es sich um ein gebrauchtes Fahrzeug handelt. Bei Neufahrzeugen muss die MwSt. Differenz beim Finanzamt in Österreich nachgezahlt werden.

  2. Der Autokauf bzw. die Bezahlung beim Händler muss vom Kunden selbst übernommen werden. Das heißt, kein Ankauf durch NOVORA.

  3. Ob die Steuersenkung von 3% in Deutschland dem Endkunden oder dem Verkäufer zugutekommt, entscheidet letztlich der jeweilige Händler.
    Variante A: Der Bruttoverkaufspreis für den Kunden bleibt unverändert und der Händler profitiert von der Steuersenkung.
    Variante B: Der Händler senkt den Bruttoverkaufspreis ebenfalls und lässt so den Kunden von der Steuersenkung profitieren.

Die Mehrwertsteuersenkung bedeutet also nicht automatisch, dass ein Autokauf in Deutschland aktuell günstiger ist. Das gilt sowohl für österreichische, als auch für deutsche Autokäufer.

Zwei Varianten des Autokaufs in Deutschland & welche Rolle NOVORA dabei spielt

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie die Kaufabwicklung eines Autos aus Deutschland mit Unterstützung von NOVORA erfolgen kann: Entweder wird das Auto im ersten Schritt von NOVORA an- und im zweiten an den Kunden weiterverkauft, oder der Kunde kauft das Auto selbst. Nun zu den Vor- und Nachteilen der beiden Optionen:

Option 1: Ankauf durch NOVORA

Wenn das gewünschte Auto die entsprechenden Kriterien erfüllt (≤ 4 Jahre, ≤ 100.000 km), besteht die Möglichkeit, dass NOVORA dieses direkt beim Verkäufer kauft und dann an den Kunden weiterverkauft. Der große Vorteil: NOVORA übernimmt das Betrugsrisiko und die Gewährleistung. Sollten nach dem Import Mängel oder Schäden festgestellt werden, kann der Kunde sogar vom Kauf zurücktreten. Mehr Informationen finden Sie hier.

Option 2: Kunde kauft direkt

Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Kunde das Auto direkt bei einem ausländischen Händler bzw. Verkäufer kauft. Bei dieser Variante besteht zwar kein Gewährleistungsschutz seitens NOVORA, allerdings kann sich die aktuelle Steuersenkung (in Deutschland) positiv auf den Verkaufspreis auswirken. Selbstverständlich steht NOVORA dem Kunden auch bei dieser Variante unterstützend zur Seite und kümmert sich um die Vor-Ort-Prüfung, den Importprozess sowie sämtliche Behördengänge.

Egal für welche Variante Sie sich entscheiden: Ein Autoimport aus dem Ausland kann oftmals einen beträchtlichen Preisunterschied ausmachen, der sich bezahlt macht.

Wann profitieren österreichische Kunden von der MwSt.-Senkung in Deutschland?

So weit, so gut: In Deutschland wird für das restliche Jahr die Mehrwertsteuer gesenkt, was unter anderem auch Autokäufe betrifft. Doch wie profitieren österreichische Kunden davon, wenn sie ein Fahrzeug selbst in Deutschland kaufen? Zunächst müssen folgende Anforderungen erfüllt werden:

  1. Die Mehrwertsteuer muss ausweisbar sein: Ob das der Fall ist, hängt im Wesentlichen davon ab, ob es sich um eine gewerbliche oder private Anzeige handelt. Wenn das Fahrzeug von einem Händler bzw. einer Firma erworben wird, oder es sich um einen Leasingrückläufer handelt, ist die Mehrwertsteuer in der Regel ausweisbar. Wird das Auto hingegen von einer Privatperson gekauft, ist die Mehrwertsteuer nicht ausweisbar.

  2. Der Kunde muss das Auto selbst ankaufen: Ein Vorab-Ankauf durch NOVORA, hat das steuertechnisch folgende Auswirkung: NOVORA kauft als Unternehmen das Auto zum Netto-Einkaufspreis in Deutschland. Wenn NOVORA danach in Österreich das Auto an den Kunden weiterverkauft, wird die österreichische Mehrwertsteuer von 20% fällig. Wenn der Kunde das Auto aber direkt bei einem deutschen Verkäufer kauft, fällt der jeweilige Bruttoverkaufspreis an. Entschließt sich der Kunde dafür, muss noch ein weiterer Punkt berücksichtigt werden:

  3. Das Fahrzeug muss ein Gebrauchter sein: Um einer Steuerflucht entgegenzuwirken, hat Österreichs Fiskus festgelegt, dass die ÖsterreicherInnen nur bei Gebrauchtwagen von der niedrigeren Mehrwertsteuer profitieren. Bei Neufahrzeugen muss die Steuerdifferenz nachbezahlt werden. Um vor dem Finanzamt als Gebrauchtfahrzeug zu gelten muss: das gewünschte Auto mind. 6 Monate alt sein und mindestens 6.000 km am Tacho haben.

Fazit: Endkunden können beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeuges von der Steuersenkung in Deutschland profitieren und sich ggf. 4% MwSt. im Vergleich zu Österreich sparen. Dazu muss das gewünschte Auto allerdings selbst angekauft werden und sämtliche Sicherheiten hinsichtlich Gewährleistung, Rückgaberecht und Betrugsrisiko entfallen. Welches Argument – Preisunterschied oder Sicherheit – am Ende des Tages mehr Gewicht hat, entscheidet jeder Kunde für sich selbst. NOVORA unterstützt jedenfalls bei beiden Varianten.

Von Nicolas Jany   |   06.07.2020