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Die E-Newcomer des Jahres aus Ost und West (Part 2)

Vor Kurzem haben wir Ihnen die Neuheiten der (zumindest ursprünglich) europäischen Autohersteller auf dem E-Fahrzeugmarkt 2021 vorgestellt. Heute blicken wir über den Tellerrand Europas hinaus und zeigen Ihnen, welche neuen E-Schmankerl Ihnen aus dem Fernen Osten und dem Wilden Westen serviert werden.

Elektro-K-Pop von Kia, Hyundai und SsangYong

Design-Offensive bei Kia

Der koreanische Automobilhersteller Kia verfolgt die Strategie, bis 2030 insgesamt 40 Prozent seines Gesamtabsatzes durch Batteriefahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybride (PHEV) und Vollhybride (HEV) zu decken. Im Jänner machten die Koreaner mit dem neuen Sorento Plug-In Hybrid den Anfang. Als erstes PHEV von Kia verfügt der Sorento über eine Gesamtleistung von 195 kW (265 PS). Sein Interieur bietet bis zu sieben Insassen (dritte Sitzreihe optional) Platz und sein Gepäckraum gehört zu den größten in der Fahrzeugklasse der Midsize-SUVs (898 Liter beim Fünfsitzer). Grund dafür: Der 13,8 kWh Lithium-Ionen-Polymer-Akku befindet sich nicht wie üblich im Kofferraum, sondern unterhalb der Vordersitze im Fahrzeugboden. Der tiefere Schwerpunkt und die Platzierung nahe der Fahrzeugmitte wirken sich zusätzlich positiv auf Fahrverhalten und Handling aus.

In der zweiten Jahreshälfte bringt Kia mit dem neuen EV6 ein reichweitenstarkes Crossover-SUV auf den Markt. Der EV6 basiert auf der neuen, eigens für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge konzipierten Plattform E-GMP und ist das erste BEV, das nach der Designphilosophie „Opposites United“ (Vereinte Gegensätze) kreiert wurde. Das Crossover-SUV wird in verschiedenen vollelektrischen Antriebskonfigurationen erhältlich sein (2WD und 4WD), darunter zwei Batterievarianten für die Langstreckenversion (77,4 kWh) mit rund 500 Kilometern Reichweite und das Modell mit Standard-Reichweite (58,0 kWh). Durch die 800-Volt-Ladefähigkeit kann der Akku laut Hersteller in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. In der GT-Version soll der Stromer seine sportliche Seite zeigen: mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden und 260 km/h Spitzengeschwindigkeit.

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Foto: Der EV6 steht für die Design-Neuausrichtung bei Kia und basiert als erster Stromer auf der neuen Elektroplattform. © Kia

Hyundai’s elektrische SUVs

Im Frühjahr bringt Hyundai gleich zwei neue Plug-In-Hybride auf heimischen SUV-Markt: den Tucson PHEV und seinen größeren Bruder Santa Fe PHEV. Beide basieren auf dem 1.6 Liter T-GDI Motor und verfügen über 265 PS Systemleistung. Die teilelektrischen SUVs sind in Österreich ausschließlich als allradgetriebene Version verfügbar.

Rein elektrisch bewegen sich der Ioniq 5 und der Kona Elektro über die Straßen. Das progressive Design des Ioniq 5, seit Kurzem in Österreich auf dem Markt, erinnert an das erste Serienfahrzeug von Hyundai, den Pony. Der koreanische Hersteller schlägt damit eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart. Der Elektro-Crossover Ioniq 5 ist in mehreren Antriebsvarianten (2WD und 4WD) erhältlich, schafft laut Hersteller fast 500 Kilometer Reichweite (WLTP) und kann bis zu 1,6 Tonnen Anhängelast hinter sich nachziehen. Ebenfalls bereits erhältlich ist der schnittige Kona Elektro. Das vollelektrische Kompakt-SUV punktet mit seinem sympathischen Design, modernsten Konnektivitäts- und Sicherheitsfunktionen sowie einer Reichweite von bis zu 484 km mit einem einzigen Ladevorgang.

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Foto: Der Hyundai Ioniq 5 erinnert optisch an das erste Serienfahrzeug der Herstellers, den Hyundai Pony (1975). © Hyundai

Der Dritte im koreanischen Bunde: SsangYong

Im 3. Quartal 2021 wird SsangYong sein erstes batterieelektrisches Modell auf den Markt bringen. Der E-Korando soll über eine Leistung von 140 kW (190 PS) verfügen, was das Elektro-SUV zur stärksten Ausführung der Baureihe machen würde (aktuelles Topmodell ist ein Benziner mit 120 kW). Die Reichweite soll 300 bis 400 Kilometer betragen.

Elektrische Asia-Power, die weitergeht

E-Crossover von Nissan

Ab dem heurigen Herbst beginnt bei Nissan eine neue Ära: Das Crossover-Coupé Ariya kommt als erstes vollelektrisches Serienmodell auf den Markt. Das markant gezeichnete E-Flaggschiff ist mit 63 kWh oder 87 kWh Batterie als Zweirad- oder Allradantrieb erhältlich und soll bis zu 500 Kilometer Reichweite schaffen (vorbehaltlich Homologation). Mit dem Ariya will Nissan neue Maßstäbe im Bereich intelligenter und vernetzter Mobilität setzen.

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Foto: Nissans erstes vollelektrisches Modell Ariya soll die besten japanischen Tugenden in sich vereinen. © Nissan

Toyota traut sich Wasserstoff

Der größte Autohersteller der Welt ist der einzige, der in diesem Jahr ein alltagstaugliches Brennstoffzellenfahrzeug herausbringt: Toyota hat vor Kurzem den neuen Mirai auf die Welt losgelassen - eine fast fünf Meter lange Limousine, die dank Wasserstofftechnologie komplett emissionsfrei bis zu 650 Kilometer am Stück abspult. Der Straßenkreuzer ist in den drei Ausstattungsvarianten Basis, Executive und Advanced erhältlich, wobei schon in der Basisvariante jede Menge digitale Features rund um Komfort, Sicherheit, Leistung und Multimedia enthalten sind. Das tröstet hoffentlich ein wenig darüber hinweg, dass in Österreich derzeit kaum Wasserstofftankstellen zu finden sind.

Darüber hinaus bringt Toyota heuer im Frühjahr/ Sommer zwei vollelektrische Transporter auf den Markt: den Proace Verso E und den Family-Van Proace City E. Toyota nutzt dafür die gleichen EMP-2 Plattform wie die PSA für Citroën Jumpy, den Peugeot Expert und den Opel Zafira. Der Elektroantrieb und die Technologie unterscheiden sich dementsprechend nicht von jenen der Schwestermodelle.

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Foto: Der Mirai setzt auf Wasserstoffpower. © Toyota

Neues von Fiat-Chrysler

Seit März ist der 500e 3+1 von Fiat erhältlich. Die City-Flitzer-Variante bietet eine Extratüre auf der Beifahrerseite und ist für den Stadtverkehr geschaffen: Im City-Einsatz schafft der 500e 3+1 über 400 Kilometer Reichweite - auch dank Sherpa-Fahrmodus, der dem Fahrer dabei hilft, Energie zu sparen und das Ziel möglichst effizient zu erreichen.

Der Offroad-Zweig der Familie, Jeep, bringt im Frühjahr 2021 einen seiner legendärsten Geländeprofis als Plug-In-Hybrid-Version heraus: Der Wrangler 4xe kombiniert einen 2,0 Liter Turbobenzin- mit einem Elektromotor für insgesamt 380 PS Systemleistung und ist damit der leistungsstärke Wrangler aller Zeiten. Der teilelektrische Kraftlackl ermöglicht die Wahl zwischen drei Fahr-Modi: elektrischer, Hybrid- sowie e-Save-Modus. Letzterer erhält den Ladezustand der Batterie möglichst hoch, um bereit zu sein, etwa in Stadtgebieten mit Zufahrtsbeschränkung auf vollelektrischen Betrieb umzuschalten. Der neue Wrangler 4xe macht einen Sprung nach vorne in Sachen Konnektivität und bietet neue e-Features wie Eco-Coaching, regeneratives Bremsen und die Standklimatisierung.

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Foto: Ein Geländekraxler wird stadttauglich: Der Jeep Wrangler 4xe kommt erstmals als PHEV auf die Straßen. © Stellantis

Elektrische Kutschen und E-Pferdchen

Ford treibt die Elektrifizierung seiner Modellpalette voran: Seit Februar sind der S-Max und der Galaxy als Plug-In-Hybrid-Van erhältlich, jeweils in den Ausstattungsvarianten Trend, Titanium, Vignale sowie als Sondermodell "Edition". Der Hybridantrieb aus 2,5 Liter Benziner und Elektromotor im S-Max und Galaxy entwickelt eine Systemleistung von 190 PS. Beide Vans verfügen über ein regeneratives Bremssystem, das bis zu 90 Prozent der Bremsenergie nutzt, und sind als Fünf- oder Siebensitzer verfügbar. Praktisch: Bis zu zehn Endgeräte werden mit dem serienmäßigen FordPass Connect-Modem mit WLAN versorgt.

Das wohl berühmteste Wildpferd der Welt kommt im Sommer 2021 in einer neuen Generation auf den Markt: als rein elektrisch angetriebener Mustang Mach-E. Das 5-türige Crossover-SUV soll im entspannten Trab eine WLTP-Reichweite von bis zu 610 Kilometern schaffen, im Galopp wird es bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h gezügelt. Der Mustang Mach-E ist mit Heck- (Elektromotor) und mit Allradantrieb (Dual-Elektromotor) erhältlich. In der Basisversion leistet er 269 PS, in der Extended Range-Variante bis zu 351 PS. Ende des Jahres ergänzt dann die sportliche Topversion Mustang Mach-E GT die Modell-Herde. Mit einer Leistung von 358 kW (487 PS) beschleunigt der Wildfang in 3,7 Sekunden (Rollstart) von 0 auf 100 km/h. Die elektronischen Zügel spürt der Mustang Mach-E GT bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

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Foto: Der vollelektrische Mustang Mach-E reitet im Sommer 2021 in Österreich ein. © Ford Motor Company

Der neueste Coup aus wYld, wYld west

Der jüngste Sproß aus der Kaderschmiede von Tesla ist das Model Y, das bereits bestellbar ist und heuer auf die Straße kommen soll. Das vollelektrische Mittelklasse-SUV setzt auf Vielseitigkeit und bietet Platz für bis zu sieben Insassen (3. Sitzreihe optional). Jeder Sitz der 2. Sitzreihe lässt sich separat umlegen, die Heckklappe ermöglicht dank flacher Ladekante einfaches Be- und Entladen. Der Allradantrieb verwendet zwei separate Elektromotoren, die das Drehmoment per Digitalsteuerung auf die Vorder- und Hinterrädern verteilen, um Handling, Traktion und Lenkstabilität zu optimieren. Voll aufgeladen soll das Model Y auf bis zu 500 Kilometer Reichweite kommen. Gefertigt werden soll der Elektro-Allrounder künftig auch in einer neuen Tesla-Gigafactory im deutschen Grünheide, deren Fertigstellung sich aktuell jedoch verzögert.

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Foto: Das Tesla Model Y ist extrem vielseitig und bietet jede Menge Platz für Gepäck oder bis zu sieben Personen. © Tesla

Von Birgit Weszelka   |   10.04.2021